Rollenbilder der Nazis
"Mädelsache" und "Was ein rechter Mann ist"
Zwei Vorträge im Rahmen der Veranstaltungsreihe
„Gegen Rassismus und Diskriminierung — Für couragiertes Handeln“
Die beiden Vorträge befassen sich mit den Rollenbildern der extremen Rechten: was ist „Aufgabe“ der Frau, was „Aufgabe“ des Mannes?
„Mädelsache“:
04.07.2012, 19.00 Uhr, Kreuzkirchengemeinde, Windmühlenstr. 43A, 29221 Celle
Mit Andrea Röpke:
Politologin und freie Journalistin, Spezialgebiet Nationalsozialismus und Rechtsextremismus. Ihre aufwendigen Recherchen im Neonazi-Milieu wurden in diversen Print– und Fernsehmagazinen veröffentlicht. Sie erhielt diverse Medienpreise für ihre unerschrockene Arbeit.
Seit einigen Jahren treten Frauen in der männerdominierten Neonazi-Bewegung zunehmend selbstbewusster auf. Sie kandidieren für die NDP, organisieren Demonstrationen und kümmern sich um die Erziehung des rechten Nachwuchses. Vor allem aber sind sie bestrebt, rechtsradikale Politik unter dem Deckmantel von sozialen Themen wie Naturheilkunde, Ökologie, Kindergeld und Hartz IV auf kommunaler Ebene durchzusetzen.
Gestützt auf Insiderinformationen gibt die Referentin einen Einblick in das Innenleben dieser Szene. Sie schildert, wo völkische "Sippen" bereits Vereine, Elternräte oder Nachbarschaften prägen, fragt, warum Politik und Verfassungsschutzbehörden diesem gefährlichen Treiben nahezu tatenlos zuschauen, und zeigt Strategien gegen die rechtsradikale Unterwanderung der Gesellschaft auf.
„Was ein rechter Mann ist“:
11.07.2012, 19.00 Uhr, Buntes Haus, Hannoversche Str. 30 f, 29221 Celle
Mit Yves Müller:
freier Mitarbeiter beim Verein für Demokratische Kultur in Berlin e.V.
Mitherausgeber des Buches „Was ein rechter Mann ist“.
Rechtsextreme Kameradschaften gelten als Männerbünde schlechthin; das öffentliche Bild und der mediale Blick auf rechtsextreme Aktivitäten sind vom Stereotyp des männlichen Schlägers bestimmt; laut polizeilicher Statistiken werden Gewalttaten zu großen Teilen von Männern begangen. Die männliche Dominanz im Rechtsextremismus wird selten reflektiert. Der Referent will diese Leerstellen füllen und die Verknüpfung von Rechtsextremismus und Männlichkeit näher beleuchten. Im Rahmen der Veranstaltung fragt er, "was ein rechter Mann ist...", und stellt seine Thesen zur Diskussion.
Kein Zutritt für Mitglieder und Sympathisanten von Parteien oder Gruppierungen der extremen Rechten, Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische oder antisemitische Äußerungen in Erscheinung getreten sind.
Veranstalter:
Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus und Diakonisches Werk Celle
Flyer zum herunterladen: