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Fremdenfeindlichkeit als Einstiegsdroge

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Vortrag zum Thema „Fremdenfeindlichkeit als Einstiegsdroge“
20.08.2013, 19.00 Uhr Kunst & Bühne

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe: "Gegen Rassismus und Diskriminierung - Für couragiertes Handeln" (gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN“) findet am Dienstag, 20. August 2013, 19:00 Uhr in „Kunst & Bühne“, Nordwall 46, 29221 Celle ein Vortrag mit Klaus J. Bade zum Thema „Fremdenfeindlichkeit als Einstiegsdroge“ statt. Klaus J. Bade, emeritierter Professor für Neueste Geschichte, begründete 1991 das Institut für Migrationsforschung. Er war bis Mitte letzten Jahres Vorsitzender des 2008 gegründeten Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration. Nach Aufgabe des Vorsitzes äußert sich Bade in der Öffentlichkeit noch deutlicher und kritischer als zuvor zum Verhalten der Politik und der Medien in der Integrationsfrage und der Sarrazindebatte.

„Zuerst einmal müssen die Ausländer weg!“ Das sagte Anfang der 1990er Jahre die damals 17 Jahre alte aggressive Kampfhundefreundin und spätere Lebensgefährtin der Mörder aus dem ‚Nationalsozialistischen Untergrund‘ (NSU), Beate Zschäpe. Sie steht seit dem Frühjahr 2013 unter Mordanklage, während sich die beiden männlichen Täter des NSU-Trios Ende 2011 durch Selbstmord ihrer Verhaftung entzogen. Ihr Weg hatte von Fremdenfeindlichkeit über Kulturrassismus zum Neonationalsozialismus geführt. Das Feindbild ‚Ausländer‘ wurde dabei zunehmend zum Feindbild ‚Islam‘ bzw. ‚Muslim‘ mit fließenden Grenzen zum Feindbild des ‚Türken‘ als dem Inbegriff des vermeintlich auch kulturell bedrohlichen Fremden schlechthin. Der Vortrag fragt nach der paradoxen Spannung zwischen der zunehmenden Akzeptanz kultureller Vielfalt und dem Anwachsen von Kulturangst, Kulturrassismus und gewaltbereiter Fremdenfeindlichkeit in der Einwanderungsgesellschaft. Diesem Thema gilt auch das neue Buch des Referenten: Klaus J. Bade, Sarrazin-Debatte, ‚Islamkritik‘ und Terror in der Einwanderungsgesellschaft (März 2013).

Eintritt frei.

Veranstalter: Diakonisches Werk Celle und Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus

Zu der Veranstaltung haben Mitglieder und Sympathisanten von Parteien oder Gruppierungen der extremen Rechten, Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische oder antisemitische Äußerungen in Erscheinung getreten sind keinen Zutritt.


Flyer zum Download: