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Lautstark gegen Nazis

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Demonstration und Kundgebung
Eschede, 18.06.2016, 13.00 Uhr

Nachdem wir bei der letzten Demonstration gegen die Nazitreffen in Eschede deutlich unseren Unmut darüber zeigten, dass wir immer weit weg vom Adressat unseres Protestes demonstrieren müssen, nämlich in die Straße „Zum Dornbusch“, und auch dort um jeden Meter verhandeln müssen, den wir näher an den Anfahrtsweg der Nazis rücken wollen, haben wir ordentlich Lärm gemacht, um wenigsten akustisch wahrnehmbar zu sein.
Dieses Konzept wird jetzt wieder aufgegriffen und erweitert: Auf der Kundgebung werden Kutlu Yurtseven von der Microphone Mafia und Holger Burner mit ihrer Musik dabei helfen, den Nazis „den Marsch zu blasen“, aber nur im bildlichen Sinne. Die Beiden werden live auf der Kundgebung rappen. Und die Teilnehmenden werden hoffentlich wieder mit Trillerpfeifen und sonstigen Hilfsmitteln ordentlich Krawall machen.
Selbstverständlich gibt es auch Redebeiträge zu den Themen Rassismus, Neofaschismus und Rechtspopulismus.
Und es wird genug Möglichkeit geben miteinander bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen.

Programm:
13.00 Uhr     Auftaktkundgebung am Bahnhof Eschede, Start der Demo nördlich des Bahnhofs (also einmal durch die Unterführung gehen), Hermannsburger Str.

14:00 Uhr     Kundgebung an der Kreuzung Am Finkenberg / Zum Dornbusch

Live-Musik mit
Kutlu Yurtseven von der Microphone Mafia

und mit Holger Burner

Ca. 17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Die Veranstaltung ist angemeldet vom DGB N-O Niedersachsen und gemeinsam geplant und durchgeführt von den im Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus organisierten Gruppen.

Flyer herunterladen:


Wie sieht es aus bei Bauer Nahtz in Eschede?

Seit den 1990er Jahren finden auf dem Hof des Bauern Nahtz Nazitreffen statt. Es handelte sich dabei um sogenannte Brauchtumsfeiern, wie Sonnwendfeiern und Erntedankfeiern. Das ist schon fürchterlich genug, denn dieses Treffen sind – wenn auch im Eschede selber kaum wahrnehmbar, weil der Hof Nahtz so weit außerhalb des Ortskerns liegt – keine reine Vergnügungsveranstaltungen und schon gar nicht „Privatvergnügen“. Denn diese Treffen strahlen nach außen: Bei den gemeinsamen Feiern werden Kontakte geknüpft und gepflegt, das gemeinsame, rassistische Weltbild wird zelebriert und so innerlich gestärkt ziehen die Nazis vom Hof – auf zu neuen Taten. Aber neben diesen Brauchtumsfeiern gab und gibt es bei Nahtz auch andere Zusammenkünfte: Bereits 1992 eine Wehrsportübung, Treffen der NPD sowie ihrer Jugendorganisation der JN, ein Treffen der inzwischen verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend und im Jahr 2010 fand ein Nazi-Rockkonzert mit 600 Neonazis aus dem In- und Ausland statt.
 
Nachdem im Jahr 2013 bekannt wurde, dass Nahtz einen großen Teil seines Grundstücks verkauft hatte, keimte die Hoffnung auf, dass der braune Spuk nun ein Ende hat. Und tatsächlich fanden erst einmal keine Nazitreffen auf. Doch nachdem es im Jahr 2014 bei ihm auf dem Hof brannte, erfuhr er große Unterstützung bei seinen rechten Kameraden, die ihm beim Wiederaufbau halfen, so dass im Winter 2014 erneut eine Wintersonnwendfeier bei ihm stattfand und die unselige Tradition seitdem wieder weitergeführt wird.
 
Das alleine ist schon Grund genug, weiterhin gegen die Nazis zu demonstrieren.
 
Ein weiterer Grund ist, dass wir uns Sorgen machen um die hier in Eschede lebenden Flüchtlinge. Es ist toll, wie viele Menschen sich inzwischen für Flüchtlinge einsetzen. Aber leider gibt es auch andere.
 
Im vergangenen Jahr und seit März dieses Jahres kam es hier in Eschede gehäuft zu Situationen, in denen Flüchtlinge bedroht wurden, z.B. wurde eine Flüchtlingsunterkunft beworfen, es wurden Bewohner dieses Hauses mit einem Stein bedroht, Flüchtlinge, die mit dem Fahrrad unterwegs waren wurden verfolgt, es wurde eine junge Unterstützerin der Flüchtlinge mit dem Auto verfolgt, …
 
Die Täter und Aggressoren sind bekannt, auch die Polizei weiß, wer im Mai 2015 in der Rebberlaher Str. den Hitlergruß zeigte und mit dem Stein den Flüchtling bedrohte (die CZ berichtete). Einer der oben erwähnten Täter war Besucher der Sonnwendfeier bei Joachim Nahtz. Und da schließt sich der Kreis.
 
Daher heißt es für uns, wachsam zu bleiben und nicht aufzuhören, den Nazis die Stirn zu bieten. Nur dort, wo Nazis ihre Ruhe haben, machen sie sich breit – wohl auch in der Annahme, dass das Dulden ihres Denkens und Handelns von der Mehrheitsgesellschaft eine Akzeptanz bedeutet. Lasst uns den Nazis gemeinsam zeigen, dass sie sich irren – kommt zur Demonstration am 18.06.2016 in Eschede.